Kinder in Thailand
Bilder aus Nattawud’s
Kindheit gibt es hier.
Er beschreibt auch die buddhistischen Bräuche, bei denen
das “Feuerhaar” oder
der Haarzopf geschnitten werden.
Ein Thai-Baby wird kurz nach
der Geburt eine eigene Persönlichkeit, sobald ihm der
Dorfvorsteher einen Namen gegeben und es damit im Einwohner-Register
verzeichnet ist. Der meist mehrsilbige Name wird jedoch
kurz darauf durch einen wesentlich kürzeren Spitznamen
ersetzt, den das Kind bis ins hohe Alter begleiten wird.
Kindheit ist eine sorgenfreie
und verhätschelte Zeit. Die Eltern, die Großeltern
und die größeren Geschwister kümmern sich
rührend um den Nachwuchs. Etwa ab den vierten Lebensjahr
spielen die Kinder, Jungen und Mädchen generell getrennt,
nicht mehr auf dem Familien-Anwesen sondern bewegen sich
frei im ganzen Dorf. Jungs spielen Möchtegern-Phantasiespiele,
lassen Drachen steigen, pflügen imaginäre Felder
oder jagen Insekten und harmlose Reptilien. Mädchen
bemuttern Puppen, verkaufen Kuchen aus Sand auf eingebildeten
Märkten, spielen Spiele, in denen sie ihre Mutter nachmachen
können und kümmern sich um jüngere Brüder
und Schwestern.
Bald werden die Kinder in anfällige
Arbeiten mit einbezogen. Mit etwa acht Jahren werden Mädchen
mehr und mehr im Haushalt helfen. Jungs werden damit betraut,
das heimische Vieh zu hüten und den oder die Familienbüffel
zu seinem Weideplatz und zurück zu bringen.
Die Kinder besuchen die staatliche
Dorfschule als die erste Stufe des nationalen Bildungswesens.
Sie erhalten eine umfassende Erziehung und lernen die Thai-Schrift,
buddhistische Ethik und Thai-Geschichte. Im Kontakt und
Wettstreit mit den Schulkindern der Nachbardörfer sowie
Besuchen der Provinzhauptstadt bei Schulausflügen können
sie weitergehende sozialen Erfahrungen machen.
Mit der Schule einhergehend steigen
die Arbeitslasten und Verantwortungen bis hin zum 15. oder
16. Lebensjahr. Danach gelten sie als vollwertige, erwachsene
Arbeiter.
Topknot-Zeremonie
Zu
den buddhistischen Bräuchen gehört die Topknot-Zeremonie.
(Thema folgt)