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Die Thailändische
Sprache
Die Thai-Sprache
hat ähnlich wie die Deutsche eine Hoch-oder Schriftsprache,
die man im ganzen Land versteht und die auch an den Schulen
unterrichtet wird. Daneben gibt es in den verschiedenen Regionen
von Thailand (Süden, Nordosten, Norden) ganz unterschiedliche
Dialekte. Das Nord-Thailändische beispielsweise verfügt bei
vielen Begriffen über einen eigenen Wortschatz, der sich grundsätzlich
von der Hochsprache unterscheidet.
Thailändisch
ähnelt
teilweise dem Chinesischen, entspringt
aber grundsätzlich einer eigenen Sprachfamilie, zu der auch
Tibetisch,
Burmesisch, Vietnamesich, Laotisch
und die Khmer-Sprache (Kambodscha) gehören. Insbesondere verwandt
ist Thai mit dem Laotischen. Die Laoten sind für Thai in gewisser
Weise wie Brüder oder Schwestern, sie können sich gegenseitig
gut verstehen
Einen stattlichen Teil des kulturellen Wortschatzes
ist den altindischen Sprachen Sanskrit und Pali entlehnt worden.
Wörter mit Sanskrit- oder Pali-Ursprung erkennt man am einfachsten
an ihrer aussergewöhnlichen Länge, denn die “echten” thailändischen
Wörter bestehen in den allermeisten Fällen nur aus einer oder
zwei Silben. In der Alltags-Sprache werden vorwiegend Wörter
aus dem ursprünglichen Thai verwendet, während die dem Sanskrit
oder dem Pali entlehnten Begriffe vor allem im Zusammenhang
mit Religion, Politik, Gesetz, Wissenschaft, Bildung, Literatur
oder auch für Personen- oder Familien-Namen eingesetzt werden.
Die moderne thailändische Sprache wird zudem zunehmend von englischen
Begriffen beeinflusst.
Historisch ist die thailändische
Schrift-Sprache erstmals im Jahre 1292 nachweisbar in Erscheinung
getreten (Steintafel des Königs Ramkhamhaeng des Großen
von Sukothai).
Geschrieben wird Thai
mit einer Buchstabenschrift, welche jedoch nichts mit der
Lateinischen gemein hat. Das Thai-Alphabet umfasst 44 Konsonanten,
21 Vokale, 10 Doppel- und Dreifachlaute, 4 Tonzeichen und
4 weitere Hilfszeichen. Eine Schwierigkeit für den Thai-Lernenden
liegt darin, dass gewisse Vokale nach dem Konsonaten geschrieben
werden, andere davor, wieder andere darüber oder darunter.
Es gibt keine Gross- und Kleinschreibung und
keine Zwischenräume zwischen den einzelnen
Wörtern. Nur zwischen den Sätzen macht man eine kleine Lücke.
Auch gibt es weder Punkt noch Komma, kein Frage- oder Ausrufezeichen
Das macht das Lernen nicht gerade leicht...
Im
Gegensatz dazu ist die Grammatik des Thai für den Europäer
ausgesprochen einfach. Das Wort wird grundsätzlich nicht verändert.
Es gibt also keine Pluralform, keine Deklination, keine Konjugation
und damit keine Gegenwart-, Zukunft- und Vergangenheitsformen
beim Verb. Artikel vor Substantiven sind ebenfalls unbekannt.
Auch die Satzbaupläne sind auf der Grundstufe ganz klar und
überschaubar. Dies darf jedoch niemals zu der völlig falschen
Annahme verleiten, dass das Thai deswegen eine primitive Sprache
ist. Ganz im Gegenteil, Thai ist eine Sprache mit einer sehr
hohen Kultur. Wer lange genug lernt, wird bald davon beeindruckt
sein. Der Reichtum an Wörtern, Satzformen und festen Bedeutungsnuancen
ist überwältigend.
Eine
genauere Betrachtung erfordert das Lautsystem. Aus zwei Gründen:
Erstens kommen viele Laute des Thai im deutschen Lautsystem
gar nicht vor und zweitens gibt es im Thai 5 bedeutungsdifferenzierende
Silbentöne. Dies ist etwas völlig Neues für Deutschsprachige.
Spricht man ein Wort mit falschem Ton aus, ändert sich die
Bedeutung und man wird miss- oder gar nicht verstanden. Diese
Töne sind mittel, tief, fallend, hoch und steigend.
Beispielsweise heisst das Wort "mah" Hund, kann
aber je nach Aussprache auch "Pferd" oder "kommen"
bedeuten. Noch schwieriger ist es mit dem Wort "mai".
Es kann sowohl, je nach Aussprache, "neu", "nicht",
"Seide", "brennen" bedeuten als auch ein
Fragepartikel darstellen.
Besonders bekannt ist in diesem Zusammenhang der Satz “Khai
kai kai kai” - er bedeutet “Wer verkauft Hühnereier?”. Jedes
“Kai” wird anders betont und bekommt dadurch eine andere Bedeutung.
Auch bei den Konsonanten gibt es teilweise feine Nuancen,
die wir mit unserem lateinischen Alphabet kaum umschreiben
können. Deshalb ist es beim Erlernen dieser Sprache sehr wichtig,
genau zuzuhören und richtig nachzusprechen.
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