[Ursprung] [Religion] [Mythen] [Sprache] [Kunst] [Sport]

Buddhismus / Buddhistische Tempel / Als Novize im Wat

   

Kleine Einführung in den Buddhismus

Die drei größten Religionen der Welt sind das Christentum, der Buddhismus und der Islam. Der Buddhismus ist davon die älteste. Sie wurde vor ungefähr 2500 Jahren durch Buddha begründet. Buddha heisst “der Erleuchtete”, und er gab sich diesen Namen selbst, nachdem er die Erleuchtung gefunden hatte. Er war ein Sohn des Indischen Königs Suddhodana von Kapilavasdu und seiner Frau, Königin Siri Mahamaaya, einer Tochter des Königs von Devadaha, und hieß eigentlich Siddhartha.


Siddhartha heiratete die Prinzessin Yasohara Bimba, ebenfalls eine Königstochter eines benachbarten Staates, die ihm einen Sohn Rahula gebar. Doch anders als andere Prinzen, die bei ihrer Familie blieben, stahl er sich, gerade 29 Jahre alt, eines Nachts heimlich davon, ließ alle Verpflichtungen hinter sich und begann eine lange, einsame Reise. Das wird seither als “sein großer Verzicht” bezeichnet. Er war aller weltlichen Vergnügen müde geworden, weil er festgestellt hatte, dass diese nie lange anhielten und das Leben faktisch voll von Leiden war. Durch seinen gewagten Schritt erhoffte er sich, die ultimative Wahrheit über die menschliche Existenz und damit einen Weg zu entdecken, der aus diesen Leiden heraus führt.
Er verbrachte seine Zeit einsam mit Meditation und tat alles, von dem er glaubte, dass es ihn zum Erfolg führen könnte, zum Beispiel hungerte er, bis er schwach und dünn war. Nach den Experimenten seiner Selbst-Demütigung fand er am Ende heraus, das wohl der Mittelweg “Majhimapatipada”, der die beiden Extreme vermeidet, der beste ist: nachgebend, nicht auf das letzte bestehend, was die Freuden angeht, aber ebenso die Selbstkasteiung nicht zu übertreiben. Schließlich fand er, nach 6-jähriger Suche nach der Wahrheit, in einer Vollmondnacht unter einem Bodhi-Baum, am Ufer des Nerunjara-Flusses in Magadha, die Erleuchtung. Er war jetzt 35 Jahre alt.

Was er entdeckte waren die “vier erhabenen Wahrheiten”: Dukkha (Leiden), Samudaya (die Ursachen der leiden), Nirodha (die Tilgung aller Leiden), sowie Magga (den Ausweg aus unserem Übel).
Dukkha umfasst das gesamte menschliche Leben, von der Geburt bis zum Tod, besteht nur aus Leiden und ändert sich laufend (Annicam) und ist nicht kontrollierbar (Anatta).
Samudaya betrifft die Hauptursache für das Leiden (Tanha) oder “Trieb”. Nach Buddha entspringen alle unsere Leiden aus nichts anderem als aus immer stärker werdenden Trieben, dem Wunsch, etwas zu besitzen, was uns Vergnügen bereiten könnte und all das zu vermeiden, was, wie wir annehmen, uns keine Freude machen wird.
Nirodha bedeutet, dass wir nach Aufgabe von Tanha, dem Trieb, der Hauptursache unserer Leiden, die Leiden selbst überwinden.


Symbol für den achtfachen PfadMagga beschreibt den “Noblen Achtfachen Pfad” (Symbol links), welcher zur Befreiung unserer Leiden führt: Sammadithi (richtige Sicht), Sammasankappo (rechte Motive), Sammavaca (wahrhaftige Rede), Sammakammanto (richtige Taten), Sammaajivo (richtige Mittel zum Lebensunterhalt), Sammavayamo (richtige Bemühungen), Sammsati (rechte Aufmerksamkeit) sowie Sammasamadhi (rechte Konzentration).

Buddha predigte die “vier erhabenen Wahrheiten” zu seinen Schülern, die sie weitertrugen zu den Menschen ihrer Zeit. Damit war der Samen des Buddhismus gesät und begann im Laufe der Jahre fern und nah zu sprießen. Als Buddha im Alter von 80 Jahren verschied, war der Buddhismus fest in Indien etabliert.

Der indische König, der den Buddhismus am meisten förderte, auch über die Landesgrenzen hinweg, war Asoka. Diesem großen König ist es zu verdanken, dass der Buddhismus auch nach Suwannadhumi gelangte, wo er von den Thai aufgenommen werden konnte. Unter der wohlwollenden Förderung des Königs Ramkhamhaeng von Sukhothai wurde er dann dort zur Staatsreligion erklärt.

Seit der Gründung des Königreiches von Sukhothai bis heute hat Thailand fest am Buddhismus festgehalten, der immer, ohne Zweifel, einen großen Einfluss auf das Thai-Volk hatte. Unter seinem positiven Einfluss wurden die Thai zu einer wirklich den Frieden liebenden Nation, mit unvergleichlicher Toleranz und Gastfreundschaft zu Menschen aller Rassen und Glaubensrichtungen. Es ist sicher nicht zuviel gesagt, dass diese bewundernswerte Eigenschaft dazu beigetragen hat, die nationale Unabhängigkeit Thailands zu bewahren, während alle umliegenden Länder die ihrige verloren hatten.

 

     

 

   
       
       
       
 
       


Letzte Aktualisierung dieser Seite: 28.07.2001