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Loy Krathong - das Lichterfest

Das neben Songkran sicherlich populärste Fest in Thailand ist Loy Krathong. Es findet statt am Vollmondtag des zwölften Monats nach dem Mondkalender, also üblicherweise im November. Es wird landesweit gefeiert zu einer Zeit, wenn die Arbeiten auf den Feldern ruhen, das Klima angenehm kühl ist und die Flüsse nach dem Ende der Regenzeit einen hohen Wasserstand haben.

 
 

 

 

   
   

Loy Krathong geht – so eine der Theorien – auf Ursprünge im alten Indien zurück. Dort wurden im Rahmen des „Deepavalee“-Festes den brahmanischen Gottheiten und insbesondere dem heiligen Fluss Ganges „schwimmende Lichter“ mit dem Wunsch dargebracht, alle Sünden des vergangenen Jahres zu vergeben.

Nach einer anderen Theorie basiert das Fest auf alten buddhistischen Märchen und wird abgehalten aus Respekt vor und zur Verehrung von Buddhas Fußabdrücken am Ufer des mythischen Flusses Nammadhammahantee.

Auf thailändischem Boden wurde das Fest, welches auch in einigen Nachbarländern gefeiert wird, wahrscheinlich zuerst in Sukhothai abgehalten. Dafür spricht eine über 800 Jahre alte Inschrift in einem Stein aus der Sukhothai-Periode.

Heute huldigt man mit dem Fest der Wassergöttin Mae Khong Kha. Ihr zu Ehren werden während der Feierlichkeiten die Krathong, kleine, aus Bananenblättern gefertigte, lotusförmige Schiffchen, im Wasser ausgesetzt. Wenn sie davontreiben (= Loy), so glaubt man, nehmen sie die begangenen Sünden des letzten Jahres, Kummer, Krankheiten, alles Unglück und sonstiges Elend mit sich. Gleichzeitig werden gute Wünsche für das neue Jahr an die Wassergöttin übergeben.

 

 
 

Ursprung

 

   
   

Dem Ursprung nach sind die Feierlichkeiten in den alten Tempelanlagen von Sukhothai auch heute noch am prachtvollsten. In anderen Städten wie Bangkok (Khlong Lot), Ayutthaya (auf allen Kanälen) und Chiang Mai (wo das Fest Yi Peng heißt) ist es jedoch nicht weniger schön zu sehen, wie nachts Tausende von leuchtenden Krathongs auf dem Wasser treiben.

Tagsüber finden je nach Region unterschiedliche Paraden, Konzerte oder Ähnliches statt. Oft gehört dazu auch ein Schönheitswettbewerb „The Noppamas Queen Contest“. Bei Noppamas handelt es sich um eine legendäre Figur aus der Sukhothai-Periode, die, alten Dokumenten folgend, die wichtigste Gesellschafterin des Königs Lithai war. Ihr wird zugesprochen, den ersten Krathong zu diesem Fest geflochten und festlich dekoriert zu haben.

Am Abend suchen die Menschen mit ihrem Krathong das Wasser auf – jenachdem, was örtlich verfügbar ist, das Meer, Flüsse, Kanäle, Seen, kleinere Tümpel bis hin zu Swimmingpools der großen Hotels. Nach dem Anzünden der Kerzen und der Räucherstäbchen werden die Krathong dem Wasser übergeben und treiben davon, begleitet von insgeheimen Wünschen für das Glück im nächsten Jahr. Man schaut ihnen nach, bis sie in der Ferne verschwinden oder von einer Welle, einem Windstoß umgeworfen werden und untergehen. Je länger man sie mit brennender Kerze beobachten kann, umso wahrscheinlicher gehen die Wünsche in Erfüllung.

In den Orten, die direkt am Meer liegen, wie die Touristenziele Pattaya oder Phuket, sind nach kurzer Zeit (und günstigem Wind) ganze Buchten mit Tausenden von Krathongs übersäht: ein wirklich überwältigender Anblick.

Aus Chiang Mai (Yi Peng) kommt der Brauch, zusätzlich Heißluftballons aus Papier mit einer brennenden Kerze steigen zu lassen. Das gibt es mittlerweile auch in Sukhothai, und nach kurzer Zeit ist der Himmel voll von ihnen.

In Sukhothai wird neben den nachmittäglichen Paraden am Abend in den Ruinen der Tempelanlagen eine Sound & Light Show inszeniert, die Gäste aus ganz Thailand anlockt. Hier werden von Hunderten von Akteuren Szenen aus dem alten Sukhothai nachgespielt und getanzt. Hotelzimmer in Sukhothai sollten dafür mindestens zwei Monate im Voraus gebucht werden, später ist kaum noch ein Zimmer zu bekommen.

Zum Abschluß der Feierlichkeiten werden überall im Land große Feuerwerke gezündet. Wie zu allen weltlichen und religiösen Veranstaltungen gehören sie mit zum Fest. Die Thai zünden Feuerwerk in einem ähnlichen Sinn, wie sie Kerzen als Akt der Verehrung Buddhas oder anderer würdiger Personen anzünden.

 

 
 

Feierlichkeiten

 

   
   

Krathongs werden traditionell kunstvoll aus Bananenblättern gefertigt. Bereits an den vorangehenden Tagen werden sie von den Kindern an den Schulen und von vielen anderen Menschen gebastelt. Am Krathong-Tag findet man unzählige Stände, an denen sie feilgeboten werden. Bei Einbruch der Dunkelheit besitzt wahrscheinlich jeder Thai „seinen“ Krathong.

Die Krathong sind üblicherweise mit einer Kerze, drei Räucherstäbchen und frischen Blumen verziert. Meist werden ihnen kleine Münzen als Opfergabe beigefügt. Vereinzelt werden, einem alten Glauben folgend, auch heute noch abgeschnittene Haare oder Fingernägel als Träger von Unglück und anderen Übeln dazu getan, um mit dem Krathong davonzuschwimmen.

 

 
 

Krathongs

 

   
   

Den Krathongs ist normalerweise nur ein kurzes Leben beschert. Selbst wenn sie in Wind und Wellen nicht gleich kentern, werden sie etwas weiter Flussabwärts (oder wo immer sie angeschwemmt werden) von den Kindern aufgesammelt. Um die Schöneren balgen sie sich, während sie an den Gewöhnlichen nur ein Interesse haben: Die Münzen, sofern sie welche bergen. Die, die ihnen in der Nacht entgehen, werden am nächsten Morgen gesucht...

 

 
 

Und danach?

 

   
   

Für Touristen gehört Loy Krathong mit Abstand zu den beliebtesten Festlichkeiten in Thailand. Die offene Art der Thailänder gestattet es jedem, teilzunehmen und die Freude und das Vergnügen daran mit ihnen zu teilen. Meine Empfehlung lautet Sukhothai, Chiang Mai oder einer der Küstenorte.

Wer sich noch nicht so gut auskennt, kann auf die von führenden Hotels und Vergnügungsparks überall in Thailand organisierten Festlichkeiten zurückgreifen, die Loy Krathong und den obligatorische Schönheitswettbewerb als Hauptattraktion eines jeden Jahres für ihre Gäste veranstalten.

 

 
 

Wann, wo...

Den nächsten Termin finden Sie immer rechtzeitig im Festkalender

   
   

 

 
       


Letzte Aktualisierung dieser Seite: 01.01.2005